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Hochzeits-Hotellerie: Wenn Märchen wahr werden

Seit mehr als zehn Jahren richtet Sebastian Richter Hochzeiten im Schlosswirt zu Anif aus. Im Talkabout mit simplify hospitality spricht er über unvergessliche Hochzeiten, außergewöhnliche Wünsche, häufige Pannen – und wie er träge Hochzeitsgesellschaften wieder in Schwung bringt.

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Wie viele Hochzeiten haben Sie bereits veranstaltet?

Sebastian Richter: Ich bin seit zehn Jahren im Hotel und Restaurant „Schlosswirt zu Anif“ als Gastronomieleiter tätig und durfte bereits um die 250 Hochzeiten ausrichten. Dabei waren Hochzeitsgesellschaften jeder Größe vertreten – von zehn bis 100 Personen. Mehr Menschen passen nicht in unsere Lokalitäten.

Welche Hochzeit ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben?

Die Eheschließung zwischen einer Italienerin und einem Österreicher, das war eine ganz besondere Mischung. Das Brautpaar ließ unseren Garten umgestalten. Das Flair und die Stimmung waren beeindruckend. Dann gab es aber noch den gegenteiligen Fall. Da stornierte die Braut die Hochzeit zwei Tage vor dem Termin. Das bleibt einem dann auch in Erinnerung.

Brautpaare äußern viele Wünsche: Welcher war besonders ungewöhnlich?

Wir haben einst für eine Hochzeit einen Roulettetisch mit Croupier besorgt. Der Tisch stand in unserem Nebenzimmer, der Jagdstube. Dort spielten Teile der Hochzeitgesellschaft dann zwei, drei Stunden lang Roulette.

Gibt es bei Hochzeiten Pannen, die sich häufen?

Tatsächlich hakt es meist am Zeitmanagement. Das Brautpaar hat oft Vorstellungen, die durch die Hochzeitsgesellschaft und dem Service nicht umsetzbar sind. Ein Beispiel: Laut Plan sollen die Hochzeitsgäste um 18 Uhr an den Tischen sitzen. Es ist aber schönes Wetter und die Menschen stehen lieber noch ein bisschen zusammen. Dann beginnt das Abendessen eben erst um 18:30 Uhr.

Ansonsten lassen sich Pannen durch gute Planung gut vermeiden. Aber natürlich sind wir alle Menschen. Fehler passieren. Noch ist mir keine Hochzeitstorte heruntergefallen – und ich wünsche mir und meinem Team, das das auch so bleibt.

So etwas geschieht wohl eher unter Stress.

Oh ja. Deswegen dürfen wir uns nie auf den Zeitplan versteifen. Ein grober Zeitablauf ist zwar wichtig, aber wir können nicht minutiös vorgehen, das funktioniert nicht. Hochzeiten muss man laufen lassen!

Über den Schlosswirt zu Anif

Das Vier-Sterne-Hotel liegt im Süden von Salzburg, umgeben von Waldbad, Wasserschloss Anif und dem Untersberg. Der Schlosswirt ist über 400 Jahre alt und kann auf eine lebendige Geschichte zurückblicken. Das gesamte Interieur sowie die Fassade des Hauses sind im Biedermeier-Stil gehalten. Das Restaurant kocht auf Haubenniveau und die gesamte Location ist ein beliebter Ort zum Heiraten

Welche Tricks kennen Sie, falls eine Hochzeit zu kippen droht?

Ein streitendes Brautpaar habe ich Gott sei Dank noch nicht erlebt. Aber es kommt oft vor, dass ab einem gewissen Zeitpunkt bei Hochzeitsgesellschaften die Luft raus ist. Wir reagieren dann mit einer Runde Sekt für die Damen und Schnaps für die Herren. Es ist schon so, dass Alkohol die Stimmung wieder belebt.

Ganz wichtig ist hier auch die Musik. Ein guter DJ erkennt, wann er die Musik verändern muss. Nicht jede Gruppe springt auf jeden Musikstil an. Mit den richtigen Liedern kann man Hochzeiten wieder in Schwung bringen.

Was darf eine Hochzeit kosten?

Die Investitionssumme für eine Hochzeit ist immer von den Wünschen und dem Budget des Brautpaars abhängig: Was kann und will es sich leisten? In welchem Rahmen wird geheiratet? Wird die Gesellschaft mit Champagner empfangen? Darf es der teure Rotwein sein? Die Spanne reicht von – bis, es ist schwer hier eine Summe zu nennen. Wir vom Schlosswirt zu Anif können wenig, aber auch viel – je nachdem, was gewünscht wird.

Welche Tipps geben Sie Brautpaaren, die im Schlosshotel Anif feiern wollen?

Verlasst euch auf uns! Gebt eure Hochzeit ruhig in erfahrene Hände. Ein Brautpaar heiratet in der Regel zum ersten und einzigen Mal, wir haben dagegen bereits mehr als 250 Hochzeiten durchgeführt. Beispiel Zeitplanung: Wir wissen, wie man es macht. Brautpaare dürfen sich mit gutem Gewissen auf unsere Erfahrung stützen.

Videointerview: Theresa Pöschl
Redaktionelle Bearbeitung: Thomas Surrer